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206 Route 24.PESHAWAR. Von Lahoredas den Ausgang aus der Kâbulschlucht (S. 208) und den alten Über-
gang
über den Indus beherrscht, mit kleiner brit. Garnison.

Der Indus (sanskr. Sindhu, d. h. Strom), dem Indien seinen Namen
verdankt, hat seine 1907 von Sven Hedin erreichte Quelle in Tibet 5165m
ü. M. im N. des heil. Berges Kailâsa, bei dessen Südfuß auch der Satlej
und der Brahmaputra entspringen. Nach fast 1000km nordwestlichem
Lauf durch Ladakh und Kaschmîr bis oberhalb Bunji (1410m) durchbricht
er in scharfer S.-Wendung den westlichen Himâlaya, fällt in weiteren
500km durch tiefe Schluchten rasch bis zu 350m Meereshöhe bei Attock,
wo er im Kâbulfluß die afghanischen Gewässer aufnimmt, und erreicht
nach dem Durchbruch des Salzgebirges (S. 205) die Ebene, wo er schiffbar
wird. Das Tiefland, das er dann durchzieht, ist eins der regenärmsten
Gebiete Indiens. Wie beim Nil erstreckt sich nur am Fluß entlang ein
schmaler Kulturstreifen in beiderseits wüstenhafter Umgebung. Durch
Ableitungen zur Berieselung der Felder nimmt der Fluß bis zur Mündung
des Panjnad (79m ü. M.; S. 192) fortwährend ab, übertrifft diesen aber
immer noch an Wassermenge. Der Schiffsverkehr ist unbedeutend.
Mündungsdelta s. S. 210. Mit einem Gesamtlauf von ca. 3200km ist der
Indus der längste Fluß Indiens, steht aber an Stromgebiet (960000qkm)
hinter dem Ganges (S. 222) zurück.

Bei (244 M.) Khairâbâd, am r. Indusufer, nochmals Rückblick
auf den Fluß und auf Attock. 261 M. Naushahra, mit starker
Garnison (1 europ. und 4 Eingeb.-Infanterieregimenter, 2 Eingeb.-
Kavallerieregimenter
, 1 Gebirgsbatterie), zu beiden Seiten des
Kâbulflusses, dessen Ufer durch eine Schiffbrücke und eine Eisen-
bahnbrücke
(Zweigbahn nach Dargai) verbunden sind.

285 M. Peshâwar, Bahnhof City, 288 M. Cantonment.

Gasth., im Cantonment: Flashman’s Hot., an der Mall, gut, P.
7 R.; Dâk Bungalow, nahe dem Bahnhof. Wagen: erste Klasse 1 St.
1 R., jede folg. St. ½ R., der Tag 4 R.; zweite Klasse 12 a., 6 a., 3 R.
Als Händler mit Karawanengut, besonders Bokhara- und anderen Tep-
pichen
, werden Mull Chand & Sons, Safdar Alî und Hâjî Râman in der
City empfohlen.

Der Ausflug nach dem Khaiberpaß ist nur Di. und Fr. ge-
stattet
, wenn die Khaiberschützen (S. 208) zur Sicherung des Karawanen-
verkehrs
den Paß besetzt halten. Den erforderlichen Passierschein (permit)
hat man im Office of Political Agent Khyber-Peshawar zu erbitten und
erhält ihn ins Hotel zugesandt. Der Preis für eine Tonga von Peshâwar
bis Alî Masjîd ist auf 7 R. festgesetzt, doch wird man unter 10 R. kaum
handelseinig werden. Die Entfernung beträgt 33-34km, die man in ca. 3 St.
zurücklegt. Das Fort Jamrûd, halbwegs, hat man spätestens um 11½ Uhr
vorm. zu passieren. Frühzeitiger Aufbruch daher dringend anzuraten.

Peshâwar (spr. peschaur; 360m ü. M.), die Hauptstadt der
Grenzprovinz, Sitz des Chief Commissioner und des Kommandos der
1. Division der Nordarmee, mit 97900, zu ¾ mohammedanischen
Einwohnern und lebhaftem Karawanenhandel aus Kâbul, Bokhâra,
Yarkend usw., liegt am Bârâ, einem Nebenfluß des Kâbul, in einer
bergumschlossenen Ebene. Die Aussicht umfaßt im N. und NW.
die hintereinander aufsteigenden Vorberge des Himâlaya und des
Hindukusch, deren Schneehäupter bei klarer Luft sichtbar sind; im
W. das Sefíd Koh-Gebirge (S. 207), im S. dessen niedrige Ausläufer,
die sich östl. bis Attock erstrecken.

Das europäische Cantonment, das in üblicher Weise mit
Gärten und Alleen versehen ist, zeigt die Eigenart der vorgeschobenen